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@Feine Sahne Fischfilet "Wenn du Leichensäcke als Spende mitnimmst… "

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07.03.2022 17:17

Es herrscht Krieg. Und wenn irgendwer noch sein dummes Maul aufmacht und meint so megaschlau zu sein, weil er davon labert, dass auf ukrainischer Seite ja auch Faschos, wie Asow rumlaufen: Ja, danke für die bahnbrechende Info, dass es überall Wichser gibt. Aber eins ist
Fakt:
Es herrscht Krieg. Und kein einziger Mensch, mit dem wir am Wochenende reden durften, hatte auch nur ansatzweise Bock auf die Scheisse. Niemand! Ob wir mit Leuten aus der Ukraine oder aus Russland redeten. Niemand findet es geil, Leichensäcke zu übergeben, anzunehmen, sie zu überbringen oder darin eingetütet zu werden...


Feine Sahne Fischfilet
2 Std. ·
Wenn du Leichensäcke als Spende mitnimmst…
Heute früh um 6.30 Uhr wieder von der polnisch-ukrainischen Grenze zurückgekommen. Zwei Tage völliger Wahnsinn. Auf allen Ebenen. Am Mittwoch ganz spontan entschlossen, sich einem Hilfskonvoi von verschiedensten Leuten aus Rostock, Hamburg, Vorpommern und Berlin anzuschließen. Nur immer diese scheiß Nachrichten gucken, die 100te schlaue Instagram Story schauen… irgendwann kotzt man nur noch. Also kurz: nen Spendenaufruf zwecks Bargeld gestartet, da es von Leuten vor Ort hieß, auf keinen Fall mit irgendwelchen beliebigen Sachspenden auf blauen Dunst irgendwo einfach hinfahren und sich dann wundern, dass es nicht gebraucht wird. Wenn, dann nur ausgewählte Sachen, die wirklich grad akut gebraucht werden wie medizinischer Stuff, Schlafsäcke etc.. Innerhalb von zwei Tagen über 20.000 Euro gesammelt. Innerhalb kürzester Zeit waren unsere Autos zudem auch noch mit verschiedensten, teils hochwertigen Hilfsgütern, bis obenhin vollgepackt. Kompletter Wahnsinn, wie viele Leute zudem noch ihre Hilfe angeboten haben. Nur geil.
Nur beschissener wurde es dann, als wir immer tiefer nach Polen reinfuhren. Da wir über mehrere Ecken direkte Kontakte zu Leuten hatten, die sich um die Flüchtlinge an verschiedenen Grenzpunkten kümmerten, lieferten wir schon in Krakau die erste größere Ladung Hilfsgüter ab, damit der Stuff von da an die Grenze gebracht werden konnte. Je mehr wir dort mit Leuten sprachen, wurde immer klarer, man muss gar nicht bis direkt an die Grenze zu fahren. Der Krieg kam auch schon in Krakau immer näher. Am Hauptbahnhof sahen wir Leute, vor allem Frauen und Kinder, welche dort schon länger gestrandet waren und einfach nur hofften, dass sie da irgendwie wegkommen. Was machst du, wenn du siehst, dass da hunderte Leute sind, die völlig fertig sind, heulen, keine Kraft mehr haben. In Krakau, Alter. Dat is so, als ob ich von Rostock nach München fahre. Von dort aus ging es weiter in eine kleinere Stadt, die in Richtung der Grenzstadt Preszmyl lag. Dort machten wir unsere ganzen Autos leer, den Großteil des medizinischen Stuffs übergaben wir da. Denn die Leute von dort, die sich auf die Schnelle organisiert haben, bringen dieses nicht nur an die Grenze, sondern auch direkt in die Ukraine, zu Leuten, die es am dringendsten brauchen. Alleine von all der Scheisse, von der die Leute berichteten, von Zerstörung, Tod und Verletzungen innerhalb der letzten Woche, bekam man das Kotzen. Die einen wollen nur noch weg, andere wollen bleiben und kämpfen, wieder andere wollen weg und dürfen es nicht, sondern müssen kämpfen. Was für eine Scheisse! In jeder Hinsicht.
Und egal, ob wir den Leuten Hilfsgüter-Spenden oder Bargeld in die Hand drücken konnten: Die Leute waren einfach nur dankbar. All den Initiativen, zu denen wir Kontakt hatten und die wir spontan kennenlernten und wo wir checkten, was für wichtige Arbeit die machen, konnten wir durch die vielen Spenden auch immer Kohle in die Hand drücken. Ob nun Leute , die Flüchtlinge an den Grenzen zu supporten oder die Leute, die in Krakau am Bahnhof stehen und sich da organisatorisch den Arsch abrackern, um Autos zu organisieren, welche die Leute dann, wenn sie wollen, nach Deutschland, Frankreich, Belgien etc. fahren, oder die Leute, die immer wieder in die Ukraine fahren, um den Zivilisten dort zu helfen und die für sie wichtigen Dinge zu bringen… Genau den Leuten haben wir viel der Spendengelder gegeben. Die wissen am besten selbst, wofür das Geld gebraucht wird und reißen sich da den Arsch auf. Wenn du dann da stehst und, weil sie gebraucht werden, hunderte Leichensäcke an die Menschen als Spende übergibst, dann ist das einfach surreal. Ein paar Stunden von Deutschland entfernt. Was für ein scheiss Glück haben wir gehabt, in Mecklenburg-Vorpommern geboren worden zu sein?
Ein riesiger Dank an all die Freunde, Leute, Menschen, die in den letzten Tagen gespendet haben. Wir denken, wir haben es den richtigen Leuten und Initiativen übergeben. Da wir noch etwas über haben, werden wir dies heute an drei verschiedene Initiativen überweisen, von denen wir mitbekommen haben, dass sie grad komplett abliefern. An Taxi for Peace (Leute, die die Fahrten nach Deutschland koordinieren), an Libereco e.V (NGO, die in der Ukraine vor Ort ist) und an Mission Lifeline (Gerade aktiv an der slowakischen Grenze).
Da so viele Leute gefragt haben, was wichtig sei und wie sie helfen könnten: Wir denken, bei den drei Initiativen ist das Geld gerade gut aufgehoben. Sie sind auch weiterhin vor Ort. Dahin zu spenden, da macht ihr nix falsch. Was wichtig ist: Informiert euch, was dort vor Ort gebraucht wird. Fahrt auf keinen Fall einfach auf blauen Dunst irgendwo hin. Nett gemeint ist nicht immer schlau. Da ist weniger und gut durchdacht auf jeden Fall mehr. Wer z.B. Leute vom Bahnhof Krakau abholen will oder vielleicht ein Busunternehmen hat und einen Bus stellen will: Ihr könnt diese Mail anschreiben: taxiforpeace@gmx.de Dort werden Fahrten organisiert und die Menschen stehen mit den Flüchtlingen in Kontakt.
Es herrscht Krieg. Und wenn irgendwer noch sein dummes Maul aufmacht und meint so megaschlau zu sein, weil er davon labert, dass auf ukrainischer Seite ja auch Faschos, wie Asow rumlaufen: Ja, danke für die bahnbrechende Info, dass es überall Wichser gibt. Aber eins ist
Fakt:
Es herrscht Krieg. Und kein einziger Mensch, mit dem wir am Wochenende reden durften, hatte auch nur ansatzweise Bock auf die Scheisse. Niemand! Ob wir mit Leuten aus der Ukraine oder aus Russland redeten. Niemand findet es geil, Leichensäcke zu übergeben, anzunehmen, sie zu überbringen oder darin eingetütet zu werden...
Umso klarer war für unseren Konvoi, dass wir nicht nur Hilfsgüter und Support in Form von Bargeld in das Gebiet bringen wollen, sondern auch Menschen aus dieser Scheisse herausholen wollen, wenn sie das möchten.
Schlussendlich haben wir heute früh 27 Frauen und Kinder mit nach Deutschland gebracht. 16 von Ihnen kamen heute früh in Rostock an und in Privatwohnungen, Hotels oder bei Bekannten unter. Ruhe finden, auf keinen Fall möglich für die Menschen, in dieser Situation, die bei uns im Auto saßen. Aber vielleicht ein bisschen durchatmen. Vielleicht mal die Ostsee zeigen. Irgendwie sowas, in so beschissenen Zeiten.
In diesem Sinne: United Worldwide!
P.S:
Hier nochmal die verschiedenen Spendenlinks bzw. ans Herz gelegt.
1) Wer noch Wohnungen über hat, kann sich einfach bei Rostock hilft - Newcomer Café melden. Die haben auch uns geholfen. Solch Initativen gibt es bundesweit in sehr vielen Städten. Meldet euch einfach da.
2) Taxi for Peace: https://www.paypal.com/pools/c/8HAbEmOP2U
3)Mission lifeline: https://mission-lifeline.de/ukraine
4) https://www.lphr.org/humanitaere-soforthilfe-fuer-die.../

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  • Erstellt von max hoelz In der Kategorie Allgemein am 07.03.2022 17:17:00 Uhr

    zuletzt bearbeitet: 07.03.2022 17:17
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