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Oscar Fingal O’Flahertie Wills Wilde (* 16. Oktober 1854 in Dublin; † 30. November 1900 in Paris) wa...
† 1900: Oscar Wilde, irischer Schriftsteller und Dramatiker
Erstellt von: max hoelz Ort: Nicht angegeben Typ: Todestag Start: 30. November, 2024
Oscar Fingal O’Flahertie Wills Wilde (* 16. Oktober 1854 in Dublin; † 30. November 1900 in Paris) war ein irischer Schriftsteller,
Die Bekanntschaft mit George Bernhard Shaw führte Wilde zur Beschäftigung mit dem Sozialismus. Er besuchte 1888 mehrere Veranstaltungen der Fabian Society und rezensierte 1889 das Gesangbuch Chants of Labour: A Song-Book of the People, worin er zu verstehen gab, dass er den Sozialismus für eine neue Triebfeder der Kunst halte. Er war auch der einzige Literat, der Shaws Petition zur Begnadigung der zum Tode verurteilten Anarchisten der Haymarket Riots in Chicago unterzeichnete.
Den Essay Die Seele des Menschen unter dem Sozialismus schrieb er unter der inspirierenden Lektüre von Peter Kropotkins Schriften. Darin tritt Wilde für die Abschaffung des Privateigentums und einen individualistischen, antiautoritären Sozialismus ein. Er schreibt: „Die Anerkennung des Privateigentums hat den Individualismus nachhaltig geschädigt und getrübt, indem sie den Menschen mit seinem Besitz verwechselte.“ Gleichzeitig mit dem Privateigentum müsse jedoch auch die Idee des Herrschens über Menschen überhaupt aufgegeben werden. In seinem Brief aus dem Gefängnis (in stark gekürzter Version erstmals 1905 unter dem Titel De Profundis veröffentlicht) spricht Wilde mit äußerster Hochachtung von dem im Londoner Exil lebenden Kropotkin, mit dem er die Erfahrung jahrelangen Gefängnisses teilte: „Ein Mann mit der Seele jenes schneeweißen, schönen Christus, der aus Rußland hervorzugehen scheint.“
In einer Umfrage der französischen Literaturzeitschrift L’Ermitage hatte er sich schon 1873 als „Künstler und Anarchist“ bezeichnet.