Veranstaltung von Provinz.Liebe und Café Taktlos

Gäbe es einen Preis für den am härtesten arbeitenden Mann im Deutschrap-Business: Kollege Hartmann hätte
ihn vermutlich abonniert. Der Ehrentitel „Die Maschine“, den im seine Tourbegleiter verpasst haben, fiel nicht vom Himmel. Ob im Studio oder live, als Back-Up-MC, Warm-Up-Act oder solo: Dieser Mann gibt allzeit restlos alles.
Die Suche nach dem passenden Künstlernamen allerdings braucht Zeit. Erst nach Jahren, in denen er bereits rappt, geht ihm auf, dass er das treffendste Alter Ego schon im
Ausweis stehen hat: Sein „echter“ Nachname, Hartmann,bietet willkommene Ansatzpunkte für das Spiel mit Kontrasten und Erwartungen. Als richtig „harter Mann“ stellt sich dieser Hartmann nämlich gerade nicht dar, im Gegenteil: „Heute bin ich cis-Mann, der sich unter cis-Männern nicht
wohlfühlt“, gesteht er in „Schulterblick“ auf seinem Album „Modus Mindestlohn“. Er zeigt sich offen, bodenständig und
nahbar und sieht eine Stärke darin, seine Schwächen einzugestehen. Hartmann? Passt bestens. Dem stellt er zur besseren Wiedererkennbar- und Auffindbarkeit noch einen „Kollegen“ voran: Kollege Hartmann meldet sich zur Schicht.
Ein konstruiertes Image braucht er dafür nicht. Nur, ganz klassisch, einen Beat und ein Mic. Live tritt er zusammen mit seinem Drummer an, eine Kooperation, die die musikalische Aufgeschlossenheit schon zeigt: Bruno Rockstroh trommelt sonst bei der Leipziger Oi-Punk-Band Loikaemie.
Auf die Bühnentauglichkeit seiner Musik legt Kollege Hartmann größten Wert, auch wenn 2020 eine gewisse Pande-
mie die gesamte Brache auf Eis parkt. Obwohl er natürlich persönliche Erfahrungen und auch diverse körperliche Unzulänglichkeiten thematisiert, findet er: „Die Leute sollen nicht allzu viel über mich nachdenken. Die sollen Spaß an
der Musik haben.“ Wer „die Maschine“ je auf einer Bühne gesehen hat, weiß: Den haben sie.
Einlass 20 Uhr
VVK: tba
Weitere Acts: In Vorbereitung