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Konzentrationslager Flossenbürg: Gedenkort in Schönheide
Mahnmal für die Opfer des Faschismus in Schönheide


08340 Schönheide

An diesem Ort soll die Erinnerung an die Opfer des Außenlager des KZ Flossenbürg in Schönheide erhalten werden. Das Lager existierte nur eine verhältnismäßig kurze Zeit vom 21. Februar 1945 – 13. April 1945. Aufgabe der Gefangenen war die Errichtung eines größeren 500 Personen fassenden Lagers für die zukünftigen Zwangsarbeiterinnen des Flugzeugzubehörherstellers R. Fuess aus Berlin. Dafür waren 50 Gefangene eingesetzt, hauptsächlich Tschechen, Polen und Deutsche von denen drei Personen diese Zeit nicht überlebten. Die Auflösung des Lagers (untergebracht waren die Häftlinge in der “Schurigfabrik”) erfolgte durch die Verlegung der verbliebenen Häftlinge in umliegende Lager. Von dort wurden sie bereits nach wenigen Tagen zu Todesmärschen Richtung Böhmen gezwungen.

Wenig später, am frühen Morgen des 14. April 1945, kamen die Häftlinge aus dem Flossenbürger Außenlager Langenfeld aus Richtung Stützengrün/Neulehn im Ort an und rasteten auf dem Sportplatz.

Der Überlebende František Wretzl (Häftlings-Nr. 27352, damals 25 Jahre) berichtet:

In Schönheide schliefen wir unter freiem Himmel auf der Erde auf einem Sportplatz. Die Temperatur betrug drei bis fünf Grad unter Null. Wir hatten nur die dünne Häftlingsuniform an und dazu die Decke, die wir vor unserem Abmarsch bekommen hatten.

An diesem Tag, am 14. April 1945, kam in Schönheide (Kreis Auerbach im Vogtland) ein weiterer Marschzug an, etwa um die tausend Häftlinge aus dem Kommando Zwickau, praktisch gleichermaßen wie wir auch aus Flossenbürg. Und da waren auch einige Tschechen darunter. Über die Formation aus Zwickau befahl ein SS-Unterscharführer. Eine Mahlzeit haben wir nicht bekommen. Erneut schliefen wir unter freiem Himmel und die Nacht war wiederum kühl.

Am frühen Morgen (des 15. April 1945) wurden wir wie gewöhnlich geweckt, wer wegen Krankheit oder müder Füße nicht mehr aufstehen konnte, wurde erschossen; das waren ungefähr 30 Häftlinge. Mitten durch die Stadt Schönheide führt die Straße nun in Richtung unserer ehemaligen Grenze, nach Karlovy Vary (Karlsbad). Als wir durch Wald marschierten, ließ der Kommandant des Zwickauer Kommandos weitere Kranke erschießen. Diese Morde waren am Ende des Marschzuges an der Tagesordnung. Schon seit Kindesalter gehöre ich zu jenen, die schwach werden, wenn sie sich schneiden oder der Arzt Blut abnimmt. Wenn dann diese Bluttaten in meiner unmittelbaren Nähe anfingen, oftmals nur so auf zwei Meter Entfernung, verschlossen sich mir die Augen und der Magen stieg mir bis zum Hals. Dann sagte ich mir, wenn ich mir diesen Luxus einer Ohnmacht erlaube, dann wird dies auch mein letzter Lebensabschnitt sein.

Ich fing an, tief zu durchzuatmen, ballte meine Hände zu Fäusten und grub die Fingernägel in die Handflächen. Ich habe mir dann einfach dieses „Innehalten“ angewöhnt. Am Abend erreichte unser Transport Johanngeorgenstadt (auch eines der Flossenbürger Kommandos). Hier informierte uns Kamerad Jokl, das er vernommen hätte, Himmler hätte einen Befehl ausgegeben, den ein Kurier aus Flossenbürg gebracht habe. Der Befehl lautete: „Eine Übergabe kommt nicht in Frage. Lager sind sofort zu evakuieren. Kein Häftling darf in die Hände des Feindes fallen. Die Häftlinge haben sich grauenhaft gegen die Bevölkerung in Buchenwald benommen.


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Quellen/Literatur
Gedenkstätte Flossenbürg, Schönheide | KZ-Gedenkstätte Flossenbürg (gedenkstaette-flossenbuerg.de) (aufgerufen am 26.01.2023)

Wretzl, František / Prag (Häftlings-Nr. 27352 im AL Lengenfeld);Meine Lebensperipetien der Jahre 1938 – 1945; vom Verfasser autorisierte Übersetzung, Sammlung Machold



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