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Seite: Max Hoelz

]Max Hoelz (* 14. Oktober 1889 in Moritz bei Riesa; † 15. September 1933 bei Gorki, UdSSR), Schreibweise auch Hölz, war ein deutscher Kommunist.
Max Hölz- Marsch!!!

https://www.youtube.com/watch?v=ixd9YmXfu4g


https://de.wikipedia.org/wiki/Max_Hoelz

Max Hölz

H. galt durch seine Aktionen gegen Industrielle und Gutsbesitzer im Vogtland als einer der populärsten Kommunisten in der Weimarer Republik, doch konnte er in der KPD kaum Einfluss ausüben, da er in Konflikt mit deren Führung geriet. – H. wuchs mit seinen Geschwistern in einer armen, stark christlich geprägten Familie auf. Als er zwei Jahre alt war, zogen seine Eltern nach Hirschstein an der Elbe. Nach dem Besuch der Dorfschule in Bahra arbeitete H. zwei Jahre als Ackerknecht auf einem Bauernhof in Leutewitz bei Riesa, seine freie Zeit verbrachte er mit dem intensiven Studium von Büchern. 1907 erhielt er in Dresden eine Beschäftigung als Volontär, ging aber wenige Monate später nach Baden-Baden, um dort als Hausdiener in einer Pension zu arbeiten. Ein Jahr darauf zog H. nach London, um dort am Polytechnikum in Chelsea Geometrie zu studieren, auch erwarb er sich Kenntnisse im Eisenbahnbau und in der Vermessungstechnik. Das Studium finanzierte er durch Arbeiten als Küchenjunge und Wagenwäscher. 1909 kehrte er nach Deutschland zurück und arbeitete in Berlin als Hausdiener. Zugleich trat er dem Christlichen Verein Junger Männer und dem Sittlichkeitsbund „Weißes Kreuz“ bei, dem er bis 1914 angehörte. In dieser Zeit fand er eine Arbeit als Techniker, doch veranlassten ihn mangelnde Kenntnisse in dieser Tätigkeit, in Dresden einige Semester an der Technischen Hochschule zu studieren. Zur Finanzierung des Studiums arbeitete er nebenbei als Kegelaufsetzer und Filmvorführer. Geschwächt durch hohe Arbeitsbelastungen wurde er zudem bei der Generalmusterung wegen Tuberkuloseverdachts als dienstuntauglich für das Militär befunden. Im vogtländischen Falkenstein, wo er sich niederließ, fand er 1912 eine Anstellung als Gehilfe eines Landvermessers. Bei Ausbruch des Ersten Weltkriegs meldete sich H. freiwillig zu den sächsischen Husaren nach Großenhain. Mit dem 27. Reserve-Armeekorps unter General Adolph von Carlowitz erlebte er sein erstes Gefecht vor Ypern (Belgien), kurz darauf wurde er Meldereiter bei der 106. Reserve-Infanteriebrigade. Er wurde mit dem Eisernen Kreuz und der Friedrich-August-Medaille ausgezeichnet und stieg zum Gefreiten auf. Ein Jahr vor Ende des Kriegs lernte H. den inhaftierten Kommunisten Georg Schumann kennen, den er mit anderen Kameraden bewachen sollte, und der sein Schicksal maßgeblich beeinflussen sollte. 1918 wurde H. verwundet und in ein Lazarett eingeliefert, kurz danach als Kriegsbeschädigter mit einer monatlichen Rente von 40 Mark entlassen. Doch hatten der Krieg und die Begegnung mit Schumann H.s bisheriges Weltbild erschüttert. Im November 1918 beteiligte er sich in Falkenstein an der Bildung eines Arbeiter- und Soldatenrats. Außerdem wurde H. Mitglied der USPD. Am 14.1.1919 trat er zur KPD über, gründete im Frühjahr in Falkenstein eine Ortsgruppe und wurde in deren Ortsleitung gewählt. Falkenstein hatte in diesem Jahr ca. 15.000 Einwohner, von denen die Hälfte der Erwachsenen ohne Arbeit war. Diese versuchten sich zu organisieren und riefen den Arbeitslosenrat ins Leben, an dessen Spitze H. gewählt wurde. H. kümmerte sich v.a. um praktische Dinge: Er sorgte für die Beschaffung von Brennmaterial und forderte von den Unternehmern und Grundbesitzern, auch unter Androhung von Gewalt, eine Arbeitslosenunterstützung. Dies hatte zur Folge, dass Reichswehrtruppen gegen den Arbeitslosenrat eingesetzt wurden und H. nun steckbrieflich gesucht wurde. Er versteckte sich daraufhin im sächsisch-bayerischen Grenzraum. 1920 kehrte er nach Falkenstein zurück und beteiligte sich an der Bekämpfung des Kapp-Putsches. H. formierte seine „Rote Garde“, die aus ca. 350 bewaffneten Kämpfern bestand, übernahm die Macht in Falkenstein und befreite mit Hilfe der Garde mehrere Kommunisten aus dem Landesgerichtsgefängnis in Plauen. Kurz darauf besetzten sie die Stadt Markneukirchen und verlangten vom Bürgermeister 100.000 Mark, welche auch bezahlt wurden. Wegen seiner Verstöße gegen die Parteidisziplin wurde H. am 6.4.1920 auf dem Bezirksparteitag in Chemnitz aus der KPD ausgeschlossen, da er sich selbst nach dem Ende des Kapp-Putsches weigerte, den bewaffneten Kampf einzustellen. Er flüchtete mit seiner Einheit und löste sie an der Grenze zur Tschechoslowakei, wo man ihn als politischen Flüchtling anerkannte, auf. Im November 1920 wurde er wieder in die KPD aufgenommen, allerdings unter der Voraussetzung, sich fortan der Parteidisziplin zu beugen. 1921, nach Ausbruch der Märzkämpfe in Mitteldeutschland, einer auch als Märzaktion bezeichneten kommunistischen Revolte, kehrte H. dorthin zurück. Er organisierte mit seiner Einheit, die nun ca. 500 Männer umfasste, bewaffnete Überfälle auf Banken und Industrielle und rief im Vogtland eine Räterepublik aus. Doch die Kämpfe wurden bald niedergeschlagen und H. musste erneut fliehen, dieses Mal nach Berlin, wo er am 15.4.1921 verhaftet wurde. Er wurde wegen angeblichen Totschlags an dem Gutsbesitzer Heß zu lebenslänglichem Zuchthaus verurteilt. Im Gefängnis zu Münster trat H. seine Haft an und wurde später in die Haftanstalten nach Breslau (poln. Wrocław), Groß Strehlitz (poln. Strzelce Opolskie) und Sonnenburg (poln. Słońsk) verlegt. Auf Vermittlung der KPD heiratete er in der Haft seine zweite Frau, nachdem sich seine erste von ihm hatte scheiden lassen. 1928 kam H. frei, nachdem der Bergmann Erich Friehe den Totschlag an dem Gutsbesitzer Heß gestanden hatte. Nach seiner Haftentlassung am 19.7. begrüßten ihn einen Tag darauf in Berlin 100.000 Arbeiter. Im September 1929 siedelte er in die Sowjetunion über. Dort arbeitete er in verschiedenen Funktionen im Apparat der Komintern und wurde Ehrensoldat der Roten Armee. Am 15.9.1933, nach anderen Quellen am 18., fanden Kinder seinen Leichnam am Ufer der Oka in der Nähe der Stadt Gorki. Es ist nicht auszuschließen, dass H. ein Opfer der sowjetischen Geheimpolizei wurde, zumal er mit der kommunistischen Führung der Sowjetunion immer stärker in Konflikte geraten war.

Werke Anklagerede gegen die bürgerliche Gesellschaft, Leipzig/Berlin 1921, Meppen 41978; E. E. Kisch (Hg.), Briefe aus dem Zuchthaus, Berlin 1927; Vom „Weißen Kreuz“ zur roten Fahne, Berlin 1929, Halle/Leipzig 41989 (ND London/Toronto 1930 [engl.]).

Literatur E. Mühsam, Gerechtigkeit für Max H., Berlin 1926; Max H. - ein revolutionärer Kämpfer des Vogtlands, hrsg. von der Kommission zur Erforschung der örtlichen Geschichte der Arbeiterbewegung bei der SED-Kreisleitung Auerbach, Auerbach 1978; M. Gebhardt, Max H., Berlin 1983 (P); Max H. 1889-1933, hrsg. von der Bezirksleitung der SED Karl-Marx-Stadt, Kommission zur Erforschung der Geschichte der örtlichen Arbeiterbewegung, Karl-Marx-Stadt 1988 (P); P. Giersich/B. Kramer, Max H., Berlin 2000 (P); U. Plesser (Hg.), Max H.: „Ich grüße und küsse Dich - Rot Front!“, Berlin 2005. – DBA II, III; DBE 5, S. 97; NDB 9, S. 338f.; H. Weber/A. Herbst, Deutsche Kommunisten, Berlin 2004, S. 318f. (P).

Porträt Max H., E. Meinhold,

Max Hoelz und die Revolution in Deutschland
Über den wichtigsten Kopf des Mitteldeutschen Aufstands

Daniel Kulla

Nicht erst wegen Corona ist die Erinnerung an die Revolution in Deutschland vor hundert Jahren blass und verdreht. In den hegemonialen Geschichtserzählungen durfte ihr Kern, die überwiegend selbstorganisierte jahrelange Serie von Massenstreiks und Aufständen, so nicht vorkommen. Auch in der DDR, die das Andenken hochhielt und sich darüber auch zu legitimieren versuchte, überwog eine begradigte, KPD-zentrierte Version der Ereignisse, die vor allem den Anteil der Räte, der USPD und der syndikalistischen Organisationen herunterschrieb.

Das betrifft auch Max Hoelz, der zwar Anfang 1919 die KPD in Falkenstein mitbegründet, dann aber vor allem eine kommunistische Erwerbslosenbewegung lostritt, deren direkte Enteignungs- und Widerstands-Aktionen sie zur Grundlage des Aufstands im Vogtland während der Märzkämpfe 1920 nach dem Kapp-Lüttwitz-Putsch machen und zum offenen Konflikt mit der Partei führen.

Hoelz spricht noch Ende März vor 15.000 Menschen in Plauen über die Ziele der Revolution, die in erreichbare Nähe gerückt seien. Nach der Eroberung des Ruhrgebiets Anfang April bricht jedoch der Arbeiterwiderstand gegen die Reichswehr und damit gegen die Putschtruppen insgesamt zusammen, nur die Rotgardisten um Hoelz halten in der Hoffnung auf weitere Verstärkung aus Sachsen und den umliegenden Regionen noch aus. Hunderte Arbeiter waren bereits nach Falkenstein gekommen, das als letzte bewaffnete rote Bastion galt.

Obwohl sie überzeugt sind, mit ihren Aktionen im Sinne der KPD zu handeln, fordert am 4. April die Bezirksleitung der Partei Hoelz zum Rückzug auf. Als der Rote Vollzugsausschuss in Falkenstein das ablehnt, wird Hoelz am 6. April aus der KPD ausgeschlossen: "Die Bezirkskonferenz der K.P.D. Erzgebirge-Vogtland lehnt den primitiven Kommunismus, der im Vogtland unter Führung von Hölz sich auftut, als überwundenen, den gegenwärtigen Machtverhältnissen des Kapitalismus nicht entsprechend, ab." (Bereits im November 1920 wird die KPD Hoelz wieder als Mitglied aufnehmen.)

Hoelz und die wenige hundert Mann starke Rote Garde sehen die Sinnlosigkeit eines bewaffneten Kampfes gegen die zahlenmäßig wie waffentechnisch weit überlegene Reichswehr und versuchen, sie mit immer drastischeren Drohungen wie der Zerstörung von Betrieben und Villen abzuschrecken. Anfang April erklären sie: "Man hat uns gelehrt, dass die Aufhebung des Privateigentums an Produktionsmitteln (Erfurter Programm) Voraussetzung sei für den Aufbau der sozialistischen Ordnung, man hat uns gelehrt, dass die Befreiung der Arbeiterklasse nur das Werk der Arbeiterklasse selbst sein kann, und man will nun wieder uns die Waffen entreißen, um sie denen zu geben, die die Befreiung der Arbeiterklasse, unser alleiniges Ziel, nicht wollen können."

Um aussichtslose Kämpfe und Blutvergießen zu vermeiden, jedoch auch, um sich als bewaffnete Macht zu erhalten, zieht sich die Rote Garde am 11. April schließlich in Richtung Klingenthal zurück und geht auf der ČSR-Seite in Gefangenschaft, Hoelz selbst muss wegen verbotenen Waffenbesitzes vier Monate ins Zuchthaus.

Im Frühjahr 1921 wird Hoelz zur zentralen Figur des Mitteldeutschen Aufstands ("Märzaktion der KPD"), an den nächstes Jahr zu erinnern sein wird. Hoelz, der nun der KAPD angehört, führt die Kämpfe im Mansfelder Land und wird nach der Niederschlagung des Aufstands inhaftiert. Die Kampagne für seine Freilassung ist eine der ersten großen Aktionen der Roten Hilfe. Hoelz, wieder in der KPD, geht in die Sowjetunion, feiert dort mit Erich Honecker Silvester, arbeitet im Bergbau und spricht sich für einen offenen Kampf gegen die Nazis aus. Er stirbt unter bis heute nicht geklärten Umständen im September 1933, auch wenn seine Ermordung durch die GPU naheliegt.

Die DDR tat sich schwer mit der Erinnerung an ihn. 1974 kommt die großartige Groteske "Wolz - Leben und Verklärung eines deutschen Anarchisten" ins Kino, die ihn als gutmeinende, aber tragische Witzfigur vorführen soll, wohl aber eher zu seiner Popularität beiträgt. Sie ist als Impression der fast verschwundenen Revolutionsgeschichte und ihres Nachwirkens trotz der historischen Kosmetik (Hoelz geht nicht in die SU, Tod ist als Selbstmord angedeutet usw.) sehr zu empfehlen, der DVD- DEFA-Dokumentation „Max Hoelz – der rote Rebell“ (1989):Ausgabe ist zudem umfangreiches dokumentarisches Material beigefügt. Zu Hoelz 100. Geburtstag im Oktober 1989 erschien eine DEFA-Dokumentation, in der die Selbstmordthese vorsichtig in Zweifel gezogen wurde, und in Falkenstein wurde ein Hoelz-Denkmal eingeweiht. Diese öffentliche Würdigung währte nicht lange: Bereits im Februar 1990 liess der neu gewählte CDU-Bürgermeister das Denkmal wieder entfernen. Heute erinnert in Falkenstein ein ehrenamtlich betriebenes Museum an den „Kesselheizer der Revolution“.

Daniel Kulla

Max Hoelz
Anklagerede gegen
die bürgerliche Gesellschaft
Gehalten vor dem Moabiter Sondergericht
am 22. Juni 1921 in Berlin

https://www.marxists.org/deutsch/archiv/hoelz/1921/06/hoelzrede.html





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