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THÄLMANN Wahlwerbung an der GÖLTZSCHTALBRÜCKE (1932)

Von Bernd Rippert
via Blick24

Netzschkau - In der Nacht vom 12. auf den 13. März 1932 ereignete sich im Vogtland Folgendes: Acht Kommunisten stiegen auf die Göltzschtalbrücke, malten Wahlwerbung für den Genossen Ernst Thälmann (1886-1944) auf die Pfeiler. Ein Jahr später landeten mehrere von ihnen im KZ. In Plauen lebt mit Andreas Dick (68), ein Enkel des Teilnehmers Willy Dick (1899-1949).


Mit Erika Thoß (84, Plauen) und Ulrich Thoß (69, Weischlitz) gibt es weitere Nachfahren des mutigen Linken, der 1926 die KPD-Ortsgruppe in Schönbrunn gegründet hatte. Die Geschichte des Malers kennt Andreas Dick: "Es ging 1932 um die Wahl des Reichspräsidenten. Acht Freunde aus dem Vogtland wollten damals ein Zeichen setzen."

Trotz vieler Polizeistreifen kletterten die Männer nachts über die Mylauer Böschung auf die dritte Bogenreihe.

"Sie hatten kein Licht, der Sims war nur einen Meter breit und ohne Gitter", weiß Andreas Dick. Todesmutige Arbeit in 55 Metern Höhe. Mit dabei hatten sie Eimer, Farbpulver, Wasserflaschen, Leim und Leiter.

Ihr Ziel war es, die zwei Meter hohen Wörter "Wählt Thälmann" auf die Pfeiler zu schreiben. "Weil ein Pfeiler fehlte, schrieben sie TH zusammen", weiß der Enkel.

Die Männer mischten Farbpulver und Wasser. Beim letzten "N" war das Wasser alle - darum pinkelten sie in den Eimer.

Willy Dick starb 1949 an Tuberkulose

Am nächsten Tag war die Hölle los. Presse strömte zur Göltzschtalbrücke, die Polizei suchte die Täter. Erfolglos. Erst ein Verrat brachte Willy Dick 1933 für sechs Monate ins KZ Osterstein. Danach durfte er als Maurer weiterarbeiten. 1949 starb er an Tuberkulose.

Was den Enkel heute noch zum Lachen bringt: "Das Glas-Negativ des Beweisfotos von der Brücke hing bis Kriegsende im Hause Dick hinter einem Küchenschrank und wurde trotz der Durchsuchungen nicht entdeckt."

Die DDR hängte 1976 eine Gedenktafel für die acht Kommunisten an die Brücke, die nach der Wende verschwand. 2014 ließen Linke eine neue Edelstahl-Tafel prägen. Die steht heute vor "Ketzels Mühle" unter der Brücke, der jahrhundertealten Getreidemühle, heute im Besitz von Andreas Ketzel (71), der die Brückengeschichte hütet und ausstellt.


© Repro: Sven Gleisberg



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