Man muss die Garantie der Freiheit und der Entfaltung des eigenen Ich in der Solidarität mit allen Menschen suchen Man muss die Garantie der Freiheit und der Entfaltung des eigenen Ich in der Solidarität mit allen Menschen suchen
das Hoelzl-Blog - 2022/01/16 BY UTOPIE UND PRAXIS LEIPZIG/ nine to five? – Perspektiven auf Arbeit
ausgewählte Links ... ma raufklicken !!!
2022/01/16 BY UTOPIE UND PRAXIS LEIPZIG/ nine to five? – Perspektiven auf Arbeit

2022/01/16 BY UTOPIE UND PRAXIS LEIPZIG/ nine to five? – Perspektiven auf Arbeit

03.02.2022 02:53

2022/01/16 BY UTOPIE UND PRAXIS LEIPZIG
– linke Gruppe gegen die Verhältnisse
https://utopieundpraxis.noblogs.org/
up_leipzig@riseup.net

Unsere Broschüre “nine to five? – Perspektiven auf Arbeit” ist endlich da!
Lieben Dank an die Autor*innen und Zusammenschlüsse Pünktchen Biberkopf und Spektakel, Emanzipative Antifaschistische Gruppe (EAG Berlin), Anna Kow und Virginia Kimey Pflücke (A.V. Schmidt), Tina Sanders, Lothar Galow-Bergemann, Amici della Conricerca und GuTso sowie unsere Interviewpartner, Lorenz vom CAT-Kurierkollektiv und Arthur, einen ehemaligen Rider, die durch ihre Beiträge und Expertisen diese Textsammlung bereichern. Ebenso herzlich danken möchten wir der Rosa-Luxemburg-Stiftung für die finanzielle Unterstützung durch eine Förderung unseres Projektes und E. für das Layout der Broschüre.

Jetzt möchten wir euch die Broschüre nicht länger vorenthalten, ihr findet eine Version zum Anfassen vielleicht bald bei einigen Läden in Leipzig, stay tuned.

Eine digitale Version findet ihr hier:


up_nine_to_fiveDownload
https://utopieundpraxis.noblogs.org/post...7sOpJmEIoBC2Wm0
Wir wünschen euch viel Spaß beim Lesen.




Editorial

Hello, ich wollte mal wieder von mir hören lassen: Ich schaffe es heute leider
nochmal nicht zum Plenum, möchte aber ab nächster Woche dann auch wieder
regelmäßig am Start sein. Zu meinen Texten: Ich hatte mir viel vorgenommen
und war dann aber in den letzten Wochen und Monaten mit meinem Kopf überall, nur nicht bei den Texten und der Broschüre. Das lag nicht daran, dass ich das
Projekt plötzlich nicht mehr gut fand oder kein Interesse mehr an meinen gewählten Themen hatte, sondern eher an mangelnder Motivation, die ja doch recht
anstrengende Textarbeit anzugehen. Wenn ich Energie dafür hatte, musste ich
meist irgendwelche Hochschul-Sachen vorziehen – z.B. eine zweistellige Anzahl
an Bewerbungen für mein Praktikum schreiben. Dass ich mich und euch nun in
die blöde Situation gebracht habe, die von uns selbst gewählten Deadlines nicht
einhalten zu können, tut mir auf jeden Fall leid und nervt mich auch selber. [...]
Vielleicht könnt ihr heute auf dem Plenum darüber sprechen, was euch nun die
liebste Option wäre? Könnte ich noch bis zum 30.9. Zeit haben [...]? Ich persönlich würde mich freuen, wenn es mein(e) Text(e) noch in die Broschüre schaffen,
aber hätte auch voll Verständnis, wenn ihr das stressig fändet, wenn sie erst in
den nächsten Tagen kommen. LG und bis bald :)«
Editorial
Diese Nachricht ging durch unsere Kanäle und in ähnlicher Weise nicht nur einmal.
Sicher geht das nicht nur uns so. Andere Zwänge haben eine höhere Dringlichkeit
und politische Arbeit bringt leider meist kein Geld oder gute Noten. So muss Lohnarbeit und Ausbildung vorgehen. Und neben einer 40+-Stunden-Woche, gefüllt mit
Vorlesungen, unbezahlten Praktika, unterbezahlten Teil- und Vollzeit-Jobs findet
sich auch nicht immer Zeit für politische Organisation, Reproduktionsarbeit, soziale Kontakte und dann noch das Schreiben einer eigenen Broschüre abseits der
Tagespolitik. Die eigenen Ansprüche an inhaltliche Breite und Tiefe zu senken war
die Folge. Die direkte Erfahrung vom Dilemma der Arbeit verschonte uns also auch
hier nicht. Das zeigt gleichzeitig gut auf, warum es geboten ist, über Arbeit, Arbeitskritiken und -kämpfe zu sprechen.
Wir haben uns gefragt: Welchen Stellenwert hat Arbeit und warum? Was sind besonders zeitgenössische Aspekte der Arbeit? Gibt es ein »besseres« Arbeiten? Diese Broschüre unternimmt den Versuch, verschiedene Blickwinkel auf das Thema
in insgesamt zehn Texten zu bündeln: von historischen Gegebenheiten über ideologische Elemente von Arbeit bis hin zu konkreten Erfahrungen in der Arbeitswelt.
So beleuchtet der Text SIND WIR ALLE MEHR-WERT? Arbeit im Kapitalismus von
Pünktchen Biberkopf und Spektakel, welche Rolle die Arbeit in der kapitalistischen
Produktionsweise einnimmt und wie es zur Bildung von Wert kommt (S. 6). In unserer
Broschüre findet ihr außerdem zwei Interviews. Das erste Interview – Ein ehemaliger
Minijobber eines Lieferdienstes erzählt verdeutlicht exemplarisch einmal mehr mit
»Hello, ich wollte mal wieder von mir hören lassen: Ich schaffe es heute leider
nochmal nicht zum Plenum, möchte aber ab nächster Woche dann auch wieder
regelmäßig am Start sein. Zu meinen Texten: Ich hatte mir viel vorgenommen
und war dann aber in den letzten Wochen und Monaten mit meinem Kopf überall, nur nicht bei den Texten und der Broschüre. Das lag nicht daran, dass ich das
Projekt plötzlich nicht mehr gut fand oder kein Interesse mehr an meinen gewählten Themen hatte, sondern eher an mangelnder Motivation, die ja doch recht
anstrengende Textarbeit anzugehen. Wenn ich Energie dafür hatte, musste ich
meist irgendwelche Hochschul-Sachen vorziehen – z.B. eine zweistellige Anzahl
an Bewerbungen für mein Praktikum schreiben. Dass ich mich und euch nun in
die blöde Situation gebracht habe, die von uns selbst gewählten Deadlines nicht
einhalten zu können, tut mir auf jeden Fall leid und nervt mich auch selber. [...]
Vielleicht könnt ihr heute auf dem Plenum darüber sprechen, was euch nun die
liebste Option wäre? Könnte ich noch bis zum 30.9. Zeit haben [...]? Ich persönlich würde mich freuen, wenn es mein(e) Text(e) noch in die Broschüre schaffen,
aber hätte auch voll Verständnis, wenn ihr das stressig fändet, wenn sie erst in
den nächsten Tagen kommen. LG und bis bald :)«

3
welchen Problemen sich (geringfügig) Beschäftigte herumschlagen müssen (S. 10). Unser Artikel Vom Deutschen
Volksverein bis zum DGB – Geschichte der deutschen Arbeiter*innen-Bewegung zeichnet ausgewählte historische
Momente der deutschen Arbeiter*innenbewegung nach
(S. 22). In ihrem Text Von Marx und fliegenden Tomaten
– eine Einführung in den materialistischen Feminismus
fordert die Emanzipative und Antifaschistische Gruppe
einen Feminismus, der die grundlegende Ungleichheit
des Geschlechterverhältnisses analysiert, die Verbindung zwischen Patriarchat und kapitalistischer Ausbeutung aufdeckt und diskutiert außerdem Möglichkeiten
materialistisch-feministischer Praxis (S. 28). Warum das
Geschlechterverhältnis ohne ein Verständnis vom Kapitalismus, seiner Geschichte und den Subjekten, die er
produziert, nicht zu durchschauen ist und welche Auswege es aus dem patriarchalen Verhältnis gibt, darüber schreiben Anna Kow und Virginia Kimey Pflücke in
[work in progress] (S. 33). Wie die Forderung nach möglichst diversen Arbeitskräften Ausbeutungsverhältnisse vernebeln kann, erfahrt ihr in Tina Sanders Aufsatz
Zur Rolle von Diversität im postindustriellen Kapitalismus (S. 40). Lothar Galow-Bergemann beschreibt in
seinem Beitrag Arbeitsfetisch und Antisemitismus wie
es zu verstehen ist, dass Arbeit in unserer Gesellschaft
eine solch hohe Bedeutung innehat(te) und welche antisemitischen Vorstellungen sich dahinter verbergen
(S. 46). Wie und warum sich die Klassenzusammensetzung in den letzten Jahrzehnten in Leipzig verändert hat
und wie sich Klassenkonflikte im Leipziger Logistikcluster zuspitzen (werden), davon berichten Amici della Conricerca in Zur Veränderung der Klassenzusammensetzung
in Leipzig in den letzten 30 Jahren (S. 52). Der Vorstellungstext GEWERKSCHAFT FÜR UNBEZAHLTE TÄTIGKEITEN
& SORGE der gleichnamigen Gewerkschaft weitet den
Blick für Arbeiten und Zwänge außerhalb der Entlohnung
(S. 60). In unserem Interview mit dem Cat-Kurierkollektiv
berichtet Lorenz über Herausforderungen von selbstorganisierter Arbeit und dem Verlangen nach ihr (S. 62).
Wir hoffen, wir haben es mit dieser Bandbreite an Themen in der ersten Ausgabe geschafft, wichtige Punkte
anzusprechen und die Beschäftigung mit Arbeit wieder
ein Stückchen relevanter zu machen. Uns hat die Auseinandersetzung Spaß gemacht und wir haben auch abseits
der Texte einiges gelernt. Dabei haben wir versucht, unsere Ansprüche untereinander zu vermitteln und regelmäßig festgestellt, dass diejenigen Ansprüche, vor allem
an Produktivität und Leistung, Einhaltung von Deadlines usw., die klassischerweise in kapitalistischen Produktionsstätten oder klassischen Bildungseinrichtungen
zu finden sind und von denen man sich doch eigentlich
freisagen will, auch wieder in der eigenen politischen
Arbeit zu finden sind. Auf der anderen Seite muss man
auch anerkennen, dass es eine andere Sache ist, als junge, basisdemokratisch organisierte Gruppe neben dem
Tagesgeschäft eine Broschüre herauszugeben, ohne sich
tiefergehend mit anderen Organisationsmethoden abseits von Deadlines und einem gut ausgeklügelten Plan
beschäftigt zu haben. Trotz all dieser Widrigkeiten hoffen wir, eine spannende und interessante Sammlung an
Texten zusammengestellt zu haben.
Lieben Dank an die Autor*innen und Zusammenschlüsse Pünktchen Biberkopf und Spektakel, Emanzipative
Antifaschistische Gruppe (EAG Berlin), Anna Kow und
Virginia Kimey Pflücke (A.V. Schmidt), Tina Sanders,
Lothar Galow-Bergemann, Amici della Conricerca und
GuTso sowie unsere Interviewpartner, Lorenz vom
CAT-Kurierkollektiv und Arthur, einen ehemaligen Rider, die durch ihre Beiträge und Expertisen diese Textsammlung bereichern. Ebenso herzlich danken möchten
wir der Rosa-Luxemburg-Stiftung für die finanzielle Unterstützung durch eine Förderung unseres Projektes und
E. für das Layout der Broschüre.
Viel Spaß beim Lesen und Diskutieren. Falls ihr Anmerkungen und Kritik habt oder sonstige Gedanken loswerden wollt, dann schreibt uns gern an:
up_leipzig@riseup.net
Utopie und Praxis – Herbst 2021

Einstellungen Beliebteste Blog-Artikel Artikel empfehlen
Andere Artikel dieser Kategorie, die für Sie interessant sein könnten: Neueste Artikel der Kategorie Texte / Bücher- TIPP:/ download
Kommentar zu "2022/01/16 BY UTOPIE UND PRAXIS LEIPZIG/ nine to five? – Perspektiven auf Arbeit" verfassen
[b][/b]
[i][/i]
[u][/u]
[code][/code]
[quote][/quote]
[spoiler][/spoiler]
[url][/url]
[img][/img]
[video][/video]
Smileys
smile
smile2
spook
alien
zunge
rose
shy
clown
devil
death
sick
heart
idee
frage
blush
mad
sad
wink
frown
crazy
grin
hmm
laugh
mund
oh
rolling_eyes
oh2
shocked
cool
[pre][/pre]
Farben
[rot][/rot]
[blau][/blau]
[gruen][/gruen]
[orange][/orange]
[lila][/lila]
[weiss][/weiss]
[schwarz][/schwarz]


Forums-Kino !! Hier klicken !!


disconnected Foren-Chat Mitglieder Online 1
Xobor Xobor Blogs
Datenschutz