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15.09.2022 12:07

PUBLIKATION
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Militanter Akzelerationismus: Rechtsterroristische Online-Subkulturen in Deutschland
Das Projekt „Digital Seismograph: Monitoring Terrorism“ des Think Tanks CeMAS widmet sich künftig verstärkt dem militanten Akzelerationismus. Die Organisation weist in einer Veröffentlichung auf die gegenwärtigen Entwicklungen im Rechtsterrorismus hin und warnt vor verstärkten digitalen Aktivitäten.

Donnerstag, 15. September 2022
Michael Klarmann



https://www.endstation-rechts.de/


Das „Center für Monitoring, Analyse und Strategie“ (CeMAS) beobachtet und analysiert seit längerem rechten Extremismus und gruppenbezogene Menschenfeindlichkeit auch oder besonders im digitalen Raum. Mit der Broschüre „Militanter Akzelerationismus. Ursprung und Aktivität in Deutschland“ wird nun ein knapper, gleichwohl ausführlicher Überblick für Interessierte und Betroffene etwa im Bildungswesen und in der Jugendarbeit vorgelegt. Zwar mutet der Zungenbrecher Akzelerationismus kompliziert an – zugleich umschreibt er im Rechtsextremismus eine Phänomen, bei dem Schüler und Jugendliche sich quasi spielerisch zu Terroristen radikalisieren.

Akzelerationismus bezeichnete ursprünglich in den 1990er Jahren nur eine philosophische Denkschule beziehungsweise Denkweise. Kurz umschrieben mündet dabei der Kapitalismus in eine apokalyptische, posthumanistische Welt. Jene Überlegungen griffen linke und rechte Strömungen und Bewegungen auf, unterdessen gibt es zahlreiche Auslegungen und Denkweisen dazu. Seit einigen Jahren umschreibt Akzelerationismus auch die Strategie von Rechtsextremen, die durch Terrortaten – auch im Stile von Amokläufen – einen Kollaps der Gesellschaft herbeiführen wollen.

Christchurch und Halle
Zum militanten, rechtsterroristischen Akzelerationismus zählt CeMAS etwa den terroristischen Angriff auf die Synagoge in Halle mit zwei erschossenen Passanten oder die massenmörderische Attacke auf zwei Moscheen im neuseeländischen Christchurch. Der Rechtsterrorist tötete dabei 51 Menschen und verletzte 50 weitere. Beide Angriffe wurden live im Internet gestreamt. Betrachter von außen erinnerte das an ein Ego-Shooter-Computerspiel. Solche Terroristen werden in ihrer „Community“ gefeiert, über sie und die Terrortaten und Massenmorde kursieren Highscores – wenn sie versagten, werden sie indes, wie in der Trollkultur üblich, zuweilen auch lächerlich gemacht.

„Wenn rechte Subgruppen in digitalen Räumen Minderjährige für Anschläge rekrutieren, markiert dies einen besorgniserregenden Trend, der noch lange nicht mit der gebotenen Entschlossenheit bekämpft wird. Ohne effektive Plattformregulierung und digitalaffine Staatsanwaltschaften, die mit der notwendigen Sachkenntnis ermitteln, können militante Akzelerationisten ungehindert agieren. Es ist Einrichtungen wie CeMAS zu verdanken, dass diese gefährlichen Entwicklungen identifiziert und auf den Radar der Behörden gesetzt werden.“ Silke Mülherr, Alfred Landecker Foundation (Förderstruktur CeMAS)
Beide Täter einte, dass sie sich im Internet über Imageboards, Chats wie Telegram („Terrorgram“) und an den extremen Rändern der Gamer-Szene radikalisiert hatten. Rassismus, Fremdenfeindlichkeit, Antisemitismus und Hass auf Frauen oder Menschen aus der LGBTQ-Szene vertraten sie beide. Sie publizierten „Manifeste“ sowie Beschreibungen der Tatvorbereitungen und wollten so Nachahmungstäter ideologisieren und animieren. War der Antisemit in Halle mit keiner rechtsextremen Organisation vernetzt, stellten Ermittler bei jenem in Christchurch fest, dass Kontakte zur „Identitäten Bewegung“ dem Massenmord vorausgegangen waren.

Spangenberg und Essen
Aktuell machen zwei Fälle in Deutschland Schlagzeilen, die ein weiteres Phänomen des rechtsterroristischen Akzelerationismus aufzeigen: Die Täter oder Tatverdächtigen sind zum Teil noch sehr jung und sie planen den Terror teils ähnlich wie Amokläufe an Schulen. In Hessen muss sich derzeit etwa ein 20-jähriger Tischler-Lehrling aus Spangenberg (Schwalm-Eder) vor Gericht verantworten. Die Bundesanwaltschaft wirft ihm vor, aus rechtsextremen Motiven Anschläge mit Schusswaffen und Sprengsätzen geplant zu haben.

Dieser Heranwachsende hat laut Anklage im Sommer 2021 den Entschluss gefasst, innerhalb von drei Jahren in Deutschland einen „Rassen- und Bürgerkrieg“ im Sinne der Ideologie der „Atomwaffen Division“ (AWD) zu entfachen. Für die AWD suchte er via Internet Mitstreiter. Im zweiten Fall, der kürzlich die Schlagzeilen bestimmte, entging das Don-Bosco-Gymnasium in Essen im Mai wohl einem Massaker. Dafür hatte der erst 16-jährige Verdächtige laut Ermittlern bereits ein Waffenarsenal mit Sprengstoff angelegt.

Analyse und Handlungsempfehlungen
Das Kinderzimmer des Jugendlichen glich offenbar einer Waffenkammer, dessen Weltsicht sei rechtsextrem und voller Rassenkrieg-Phantasien gewesen. Er hatte demnach ein „Manifest“ für Gleichgesinnte und Nachahmer geschrieben und Videobotschaften in voller Kampfmontur aufgezeichnet. Vorbilder waren wohl auch die beiden Terroristen von Christchurch und Halle. Überleben wollte der Schüler aus Essen offenbar nicht. Medienberichten zufolge ging er davon aus während der Terror- und Amoktat von Polizisten erschossen zu werden. Kurz nach seiner Festnahme und einer Hausdurchsuchung hatte der nordrhein-westfälische Innenminister Herbert Reul noch von einer Art „Hilferuf“ des Schülers fabuliert.

CeMAS geht in der Broschüre auch auf die genannten Fälle ein. Skizziert wird zudem die Geschichte des militanten Akzelerationismus. Eingegangen wird auf Einzeltäter und klandestin agierende Kleingruppen wie die AWD oder die „Feuerkrieg Division“. Ohne auf die oben wiedergegebene Aussage Reuls einzugehen stellt CeMAS dennoch fest, dass dieses Phänomen, bei dem sich Rechtsterrorismus und extreme Menschenverachtung mit rasanter jugendlicher Selbstextremisierung mischen, noch unerforscht sei. „CeMAS sieht diese Entwicklung mit Sorge“, heißt es in der Broschüre, und will diese Szene künftig mit dem Projekt „Digital Seismograph: Monitoring Terrorism“ und Miro Dittrich als Projektleiter analysieren.
Zur CeMAS-Publikation "Militanter Akzelerationismus - Ursprung und Aktivität in Deutschland"
https://cemas.io/publikationen/militanter-akzelerationismus/

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  • Erstellt von max hoelz In der Kategorie Antifaschismus am 15.09.2022 12:07:00 Uhr

    zuletzt bearbeitet: 15.09.2022 12:07
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