"Derartige Ereignisse wie sie in den letzten Tagen im Plauener Zentrum stattfanden, sind natürlich nicht akzeptabel. Hier muss unabhängig von der Herkunft der Täter sowie der Opfer ermittelt und die Täter ihrer gerechten Strafe zugeführt werden. Die Ursachen sind auch Ergenbis einer verfehlten Sicherheitspolitik der letzten Jahre. Die Landesregierung hat es versäumt, die Polizei in Sachsen so aufzustellen, dass ein regelmäßiger Streifendienst als Ansprechpartner zur Verfügung steht. Ebenso fehlt es an Freizeitangeboten für Jugendliche und einer besseren Integrationspolitik. Die Stadt Plauen kann diese Probleme nicht alleine lösen. Bund und Land sind hier auch in der Pflicht. Des Weiteren wurde sowohl durch den Landkreis aber auch den Freistaat versäumt Jugendarbeit und Streetwork langfristig so zu finanzieren, dass diese Angebote zur Prävention in größerem Umfang zur Verfügung stehen.
Polizei und Ordnungsamt müssen wieder regelmäßig vor Ort sein und von den Bürger*innen als Ordnungshüter und Ansprechpartner bei Konfliktsituationen wahrgenommen werden. Es sollten Möglichkeiten in der Innenstadt geschaffen werden, wo sich Leute (nicht nur Jugendliche) treffen können und Sozialarbeiter*innen vor
Ort sind, um Konflikte zu vermeiden bzw. präventiv mit den Menschen zu arbeiten. Wichtig sind Angebote und präventive Maßnahmen für Jugendliche, egal welcher Herkunft, um der Gewaltbereitschaft und der Kriminalität entgegenzuwirken.
Verbote und Verdrängung von Personengruppen aus der Innenstadt, wie zuletzt beim Alkoholverbot, sind aus unserer Sicht keine Lösung. Es hatte die Wirkung, dass sich bestimmte Gruppen nur in andere Stadtgebiete zurückgezogen haben. So wurde der Zugang für Hilfsangebote erschwert.
Sicherheit im öffentlichen Raum gehört nicht in die Hände eines privaten Sicherheitsdienstes. Dies ist die Aufgabe der Polizei und des städtischen Ordnungsamtes (Ortspolizeibehörde). Ein privater Sicherheitsdienst hat nicht die gleiche Ausbildung wie die genannten Behörden und unterliegt nicht den gleichen Standarts. Daher ist dieser Vorschlag des Oberbürgermeister kritisch zu betrachten.
Des Weiteren wird es ein Container mit Sicherheitspersonal das Problem, wie vom OB vorgeschlagen, nicht lösen. In den letzten Tagen war die Polizei bereits mehrfach stationär an einem Ort präsent und trotzdem kam es zu Auseinandersetzungen. Es braucht den Kontakt zwischen den Menschen und nicht nur die Sichtbarkeit eines Containers oder eines Fahrzeuges. "