Seit nun mehr zwei Jahren machen viele Menschen die Erfahrung mit Verschwörungserzählungen und Verschwörungsideologien. Sie begegnen uns in der Familie, im Freundeskreis oder auf der Arbeit. Gleichzeitig sehen wir, dass Menschen, motiviert und angetrieben durch ein verschwörungsideologisches Weltbild, auf die Straße gehen und gegen die Coronamaßnahmen rebellieren. Dass dabei beispielsweise geglaubt wird, dass das Coronavirus auf einen Laborunfall in China zurückzuführen sei, ist noch die harmloseste Erzählung. Uns begegnen schauerliche, abenteuerliche aber auch gefährliche Geschichten, die sich bei einigen Menschen zu einer demokratie- und menschenfeindlichen Ideologie verdichten. In den letzten Jahren führten solche radikale Überzeugungen auch zu Gewalt, beispielsweise dem versuchten Sturm auf das US Kapitol im Januar 2021 oder auch zu terroristischen Akten wie im hessischen Hanau oder im sachsen-anhaltinischen Halle/Saale. Doch selbst der private Umgang mit Menschen, die an Verschwörungserzählungen glauben, kann herausfordernd und schmerzhaft sein. Wir wollen mit der Veranstaltungsreihe dazu beitragen, ein besseres Verständnis von Verschwörungserzählungen/Verschwörungsideologien zu entwickeln. Wir wollen Mut machen, der Verbreitung etwas entgegen zu setzen und gemeinsam für eine kritische, demokratische Gesellschaft zu streiten.

Die Veranstaltungsreihe ist eine Kooperation des colorido e. V. und des Projekt debunk. Verschwörungstheoretischem Antisemitismus entgegentreten der Amadeu Antonio Stiftung in Sachsen.

Veranstaltung 1: Einführung in Verschwörungserzählungen und Verschwörungsideologien

Reale Verschwörungen gab und gibt es in der Menschheitsgeschichte. Demnach ist es zunächst eine demokratische und humanistische Aufgabe, reale Verschwörungen aufzuklären. Dies geschah beispielsweise in den 1970er Jahren in den USA als die so genannte Watergate Affäre des US Präsidenten Richard Nixon aufgeklärt wurde. Die Annahme einer Verschwörung kann sich aber auch als falsch beziehungsweise unbegründet heraus stellen. Experten sagen zudem, dass reale Verschwörungen häufig zeitlich und territorial begrenzt sind. Dem gegenüber stehen Verschwörungsideologien. Diese behaupten die Existenz einer umfassenden Verschwörung, die von einer kleinen machthabenden Gruppe ausgeht und sozusagen eine alternative Geschichte vom Menschen und der Gesellschaft erzählt. Das bekannteste Beispiel hierfür ist der Mythos einer jüdischen Weltverschwörung. Anders als bei der Suche nach realen Verschwörungen geht es hierbei nicht um ein singuläres Ereignis, als vielmehr um ein Weltbild, dass vor allem sinnstiftend und identitätsbildend ist. Ein solches begegnet uns aktuell im Kontext der Corona-Pandemie, aber auch im Ukraine-Russland-Krieg oder der Debatte um die Klimakrise. Im Vortrag werfen wir einen Blick auf die Merkmale, Funktionen, Ursachen und Gefahren von verschwörungsideologischen Weltbildern. In der Diskussion nähern wir uns dann der Frage, was wir gegen Verschwörungserzählungen / Verschwörungsideologien machen können.

Referent: Benjamin Winkler (AAS); Moderation: colorido e.V.

Veranstaltung 2: Verschwörungsideologien und Rechtsextremismus,
17. Juni 2022, der Veranstaltungs-Ort wird noch bekannt gegeben

Veranstaltung 3: Verschwörungsideologien und Klimakrise,
08. Juli 2022, der Veranstaltungs-Ort wird noch bekannt gegeben

Anmeldung und Teilnahme:

Wenn Sie / Du an einer oder allen Veranstaltungen teilnehmen wollen / willst, melden Sie sich / dich bitte hier an: debunk@amadeu-antonio-stiftung.de. Bitte nennen Sie / nenne uns Ihren / deinen Namen und eine zugehörige (Arbeits-)Organisation beziehungsweise Gruppe (wenn vorhanden). Den Veranstaltungsort geben wir nach der Anmeldung (einige Tage vor Veranstaltungsbeginn) bekannt. Rückfragen können Sie / kannst du gern an die Emailadresse stellen.

Gerne kann sich auch über kontakt@colorido.de angemeldet werden.